Friedrich Merz: „Zirkuszelt“-Spruch löst massive Empörung aus

Öffentliche Stellungnahme zur Entwertung der Zirkuskunst durch Friedrich Merz und Sophie Koch
Mit seiner Aussage „Der Bundestag ist ja nun kein Zirkuszelt“ in der ARD-Talkshow Maischberger am 1. Juli 2025 hat Bundeskanzler und CDU-Vorsitzender Friedrich Merz nicht einfach eine lockere Bemerkung gemacht – er hat eine jahrhundertealte Kunstform pauschal als abwertendes Bild für mangelnde Seriosität und Unordnung benutzt.
Dass ausgerechnet der Regierungschef Zirkuskunst derart entwertet, ist nicht nur respektlos gegenüber Künstlerinnen und Künstlern – es verweist auf eine tief verwurzelte kulturelle Geringschätzung.
Diese Geringschätzung ist kein Zufall. Sie hat System – und Geschichte. In der Kulturpolitik unter Joseph Goebbels im Nationalsozialismus wurde Zirkuskunst gezielt an den Rand gedrängt. Sie galt nicht als schützenswerte Kunstform, sondern als „niedere Unterhaltung“, als nicht staatswürdig. Diese ideologische Abwertung wirkt bis heute nach.
Während Zirkuskunst in Frankreich, Belgien, Italien oder Spanien als gleichwertiger Bestandteil der staatlich geförderten Kultur gilt, kämpfen wir in Deutschland noch immer um Anerkennung, Sichtbarkeit und strukturelle Unterstützung.
Besonders irritierend ist, wie auch Personen, die sich öffentlich für Vielfalt und Gleichberechtigung einsetzen, in dieselbe sprachliche Abwertung verfallen.
So sagte Sophie Koch, Queerbeauftragte der Bundesregierung (SPD), zur Aussage von Merz:
„Wenn die Regenbogenfahne die Fahne auf einem Zirkuszelt ist, was sind dann queere Menschen? Zirkustierchen, die sich zur Erheiterung des Publikums zum Affen machen?“
Was sagt das über das Zirkusbild aus, das in unserer Gesellschaft immer noch wirkmächtig ist?
Diese Formulierung ist nicht nur unglücklich – sie ist verletzend und entwürdigend für alle, die im Zirkus leben und arbeiten. Sie reproduziert genau das Zerrbild, das sie eigentlich infrage stellen müsste: den Zirkus als Ort der Lächerlichkeit, der Unwürdigkeit, der bloßen Belustigung.
Wir fragen zurück: Was sind wir in Ihren Augen?
Künstlerinnen, Künstler, Pädagoginnen, Pädagogen, Kulturträgerinnen, Kulturträger – oder Äffchen zur Belustigung?
Der Zirkus war schon immer ein Ort für vielfältige Menschen – queer, migrantisch, widerständig. Für viele war und ist er ein sicherer Raum, ein Raum der Anerkennung, der Selbstverwirklichung und der Vielfalt. Hier arbeiten Menschen mit Disziplin, Kreativität und Hingabe – mit Körper, Stimme, Haltung, Fantasie.
Wer diese Kunstform mit solchen Bildern abwertet, verkennt nicht nur ihre gesellschaftliche und künstlerische Bedeutung – sondern verletzt auch die Menschen, die im Zirkus leben, arbeiten und wirken.
Zirkus ist nicht das Gegenteil von Seriosität. Zirkus ist eine lebendige, diverse, ernstzunehmende Kunstform. Wer ihn lächerlich macht, hat nicht verstanden, was Kultur leisten kann.
Wir fordern:
1. Eine öffentliche Korrektur und Entschuldigung von Bundeskanzler Friedrich Merz für die abwertende Verwendung des Begriffs Zirkus.
2. Eine sachliche Klarstellung von Sophie Koch, die mit ihrer Wortwahl eine jahrhundertealte Kunstform abgewertet und entmenschlicht hat.
3. Eine überfällige kulturpolitische Anerkennung des Zirkus als eigenständige Kunstform in Deutschland – gleichwertig mit Theater, Tanz und Musik.
Zirkus ist nicht das Gegenteil von Demokratie – Zirkus ist gelebte Demokratie.
Zirkus ist nicht das Gegenteil von Seriosität – Zirkus ist gelebte Verantwortung.
Zirkus ist kein Schimpfwort. Zirkus ist Kunst. Zirkus ist Kultur. Zirkus ist Zukunft.
Roman von Dobbeler für den Zirkus Dobbelino
und die LAG Zirkus und die
Niedersachsen & Bremen e. V.
Mirjam von Dobbeler
für den Zirkus Dobbelino und die BAG Zirkuspädagogik e.V.
Henry Frank für den Circus Paul Busch und dem VDCU verband deutscher Circus Unternehmen und den Tierlehrer Verband

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21. Seminar Tierschutz in Zirkus und Zoo

Am 8. und 9. Mai 2025 veranstaltete die Akademie für tierärztliche Fortbildung ein zweitägiges Seminar im Zoo Leipzig.

Die Vorstandsmitglieder Klaus Kaulis und Jochen Träger-Krenzole sowie Dieter Dittmann (siehe Foto) nahmen auch dieses Mal an der in wechselnden Zoos stattfindenden Fortbildung teil.

Beim Thema Zirkus konnten unsere Teilnehmer einige Aussagen des Referenten korrigieren und die Situation des Zirkus in Deutschland erläutern.

Die Vorsitzende des Arbeitskreises Zirkus und Zoo der TVT, Frau Dr. Fietz, referierte sehr sachlich und für viele sicherlich informativ über die aktuelle rechtliche Situation des Zirkus mit Tieren.

Unsere Mitglieder wurden während der Veranstaltung immer wieder von einigen der über 100 Teilnehmer angesprochen und konnten feststellen, dass der Zirkus mit seinen Tieren bei den praktizierenden Tierärzten und Amtstierärzten durchaus positiv gesehen wird.

 

 

 

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Mitgliederhauptversammlung am 25. Februar 2025 in Malsfeld

Bei der diesjährigen Mitgliederversammlung des Berufsverbandes der Tierlehrer wurde turnusgemäß der Vorstand neu gewählt.
Per Akklamation wurde der alte Vorstand einstimmig für die nächsten drei Jahre wiedergewählt. Eine Ausnahme gab es, da unser langjähriges geschäftsführendes Vorstandsmitglied Antonina Pabst-Dittmann nicht mehr kandidierte, musste ihre Position neu besetzt werden. Jan Bühring wurde von der Versammlung einstimmig gewählt. Antonella, wie sie überall genannt wird, wurde mit Standing Ovations verabschiedet und wir wünschen ihr noch viele schöne Jahre in ihrem nun beginnenden „circensischen Rentnerdasein“. Vielen Dank für ihre jahrzehntelange Arbeit für den Verband.

Nach diversen Themen und Diskussionen führten die gelernten Zootierpfleger Marlon Kröplin und Jonathan Kludt für alle anwesenden Mitglieder eine Fortbildung zur Haltung von Kameliden, Schafen und Ziegen durch. Insbesondere die Bedingungen der mobilen Haltung im reisenden Zirkus wurden unter den Mitgliedern diskutiert und Lösungen und Ideen ausgetauscht. Hier war die Teilnahme von Herrn Dr. Triphaus und Frau Dr. Fietz von der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz ein großer Mehrwert, die von ihren Erfahrungen bei Vor-Ort-Kontrollen berichteten und ebenfalls interessante Ideen einbrachten.

Nachtrag – Meeting der Animal Working Group der ECA in München 2025

Hier das offizielle Protokoll der Sitzung in München. Ich hoffe, es haben sich keine größeren Fehler durch die Übersetzung eingeschlichen. Was nicht aus dem Protokoll hervorgeht ist, dass Ralf und ich eindringlich ermahnten, mit unseren Anliegen weitreichende Vernetzungen zu erreichen. Es reicht nicht, dass wir auf Facebook o.ä. allein posten, es müssen größere Reichweiten erreicht werden, aber auch bezahlt werden können. Das wurde dann auch diskutiert.

E.C.A. ANIMAL WORKING GROUP 21. MÄRZ 2025
(von 9.30 bis 12.00 Uhr)
Bei der Sitzung anwesend:
Urs Pilz, E.C.A. Präsident;
Francesco Mocellin, E.C.A.-Vizepräsident;
Helmut Grosscurth; E.C.A.-Direktor;
Dirk Kuik, E.C.A. Sekretär;
Zsuzsanna Mata, F.M.C. Geschäftsführerin;
Peter Fekete, Direktor des Capital Budapest Circus mit Beata Borsos;
Martin Lacey jr., Alexis Lacey-Krone und Thomas Lacey, Trainer/Circus Krone;
Frank Keller, Circus Krone p.r.;
Tamas Szallay, Verbindungsbeamter für Brüssel;
Suzanne Chipperfield, Trainerin;
Ralf Huppertz, Präsident des VDCU – Verband Deutscher Circusunternehmen;
Klaus Kaulis, Präsident des Verbandes Deutscher Tiertrainer.

ZWECK DIESES TREFFENS:
1) Überblick über die Situation des Zirkus mit Tieren in Europa. Überprüfung der aktuellen Situation für Tiere im Zirkus.
2) Konkrete Initiativen, die in dieser Angelegenheit ergriffen werden sollen.
Präsident Pilz eröffnet die Sitzung und drückt seine Zufriedenheit über die Anzahl der Anwesenden aus und erinnert daran, wie wichtig dieses Thema auch heute noch für den europäischen Zirkus ist.
Francesco Mocellin gibt eine kurze Zusammenfassung der Situation und erinnert an die Ergebnisse der A.W.G. Sitzung vom 17. März 2024.
Er unterstreicht auch, dass wir uns im Moment auf zwei Ziele konzentrieren müssen: a) so lange wie möglich die derzeitige Situation in den Ländern zu erhalten, in denen es noch erlaubt ist, alle Wildtiernummern zu präsentieren und b) die die konkrete Gefahr ei es Totalverbots in der Zukunft zu verhindern (einschließlich „leichter“ exotischer und heimischer Tiere).

Francesco Mocellin erinnert daran, dass am Ende des Treffens 2024 der Brief gegen Diskriminierung vorbereitet wurde (siehe die beigefügte Datei). Es könnte hilfreich sein, ihn zu verwenden und zu verbreiten.
Außerdem dürfe man nicht vergessen, dass die Maßnahmen auf nationaler Ebene ergriffen werden müssten, da die EU keine Zuständigkeit in diesem Bereich hat.
Suzanne Chipperfield weist auf die Tatsache hin, dass Pferde, die in der olympischen Dressur und im Wettkampf eingesetzt werden Misshandlungen und Grausamkeiten leiden, während Zirkuspferde ein viel besseres Leben führen. Trotzdem ist es der Zirkus, der immer wieder angeklagt wird.
Auch Zsuzsanna Mata ist der Meinung, dass es notwendig ist, alle Fälle von Tierquälerei aufzuzeigen und dass die nationalen Zirkusverbände und der einzelne Direktor aktiver werden müssen. aktiver sein müssen.
Ralf Huppertz und Klaus Kaulis beschreiben die Situation in Deutschland und die Schwierigkeiten in den Beziehungen zu den Politikern in der Tierfrage. Einmal mehr betonen sie das große Problem der Verbote von Kommunen, die die Zirkustournee praktisch lahmlegen.

Tamas Szallay erwähnte – während der E.C.A.-Vorstandssitzung am Vortag – den Fall der Einladung
zum letzten Zirkusfestival in Monte-Carlo an Frau Nela Riehl, Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Bildung bei der EUP.
Präsident Pilz erklärte, was genau mit dem unhöflichen Verhalten von Nela Riehl geschah, das
während der Vorstellung, als der Elefant von Massimiliano Martini in die Manege kam, plötzlich die „loge princiere“ verließ.

Tamas Szallay erinnert daran, wie wichtig es ist, auf jeden Fall die Verbindungen auf EU-Ebene zu pflegen (der neue Kommissar für Tierschutz ist der Ungar Olivér Várhelyi) und die Gelegenheit, in Brüssel am 8. April in Brüssel den Präsidenten der „Global Humane Society“, Robin Ganzert, zu treffen.
Peter Fekete veranschaulicht – mit Hilfe von Beata Borsos – die Initiativen des Hauptstadt-Zirkus von Budapest.
Zunächst einmal könnte die Herangehensweise an das Problem anders sein als üblich: Es ist wichtig, an die nächsten Generationen zu denken und sich nicht nur darauf zu konzentrieren, die Politiker zu überzeugen. Unser Ziel muss die Gesellschaft sein und die positive Beziehung zwischen Menschen und Tieren im Zirkus aufzeigen.
Der Capital Circus in Budapest hat eine Reihe von Initiativen in dieser Richtung ergriffen: Die wichtigste – sehr originelle und effektiv – ist die Rettungsaktion für streunende Hunde, bei der die Tiere auch von Artisten aus dem Zirkus adoptiert werden.
Martin Lacey jr. teilt allen mit, dass der „Lacey Fund“ und der Circus Krone
erneut das Gerichtsverfahren in Berlin gegen das bundesweite Wildtierverbot im Zirkus gewonnen haben, und das auch er seine ständige Lobbyarbeit – mit der Hilfe von Frank Keller – fortführt, um mit Politikern ins Gespräch zu kommen
Es ist notwendig, sich regelmäßig mit Politikern zu treffen, weil sie sich oft ändern.
Alexis Lacey-Krone und Thomas Lacey berichten über ihre Erfahrungen und sind der Meinung, dass die Menschen immer noch Tiere im Zirkus lieben.
Als ersten konkreten Schritt beschließt die AWG, Martin Lacey jr. um ein kurzes Schulungsvideo zu bitten, das ein Beispiel für perfekte Tierdressur unter dem Motto „Gemeinsam stärker…mit unseren Tieren“ (oder mit Tieren). Dieses Video soll zum nächsten „Weltzirkustag“ am 19. April veröffentlicht werden.
Gegen 12.00 Uhr wird die Veranstaltung beendet.

München, 21. März 2025.

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Nachtrag vom Meeting der Aninmal Working Group der ECA 2025 in München

Hier das offizielle Protokoll der Sitzung in München. Ich hoffe, es haben sich keine größeren Fehler durch die Übersetzung eingeschlichen. Was nicht aus dem Protokoll hervorgeht ist, dass Ralf und ich eindringlich ermahnten, mit unseren Anliegen weitreichende Vernetzungen zu erreichen. Es reicht nicht, dass wir auf Facebook o.ä. allein posten, es müssen größere Reichweiten erreicht werden, aber auch bezahlt werden können. Das wurde dann auch diskutiert. :

E.C.A. ANIMAL WORKING GROUP 21. MÄRZ 2025
(von 9.30 bis 12.00 Uhr)
Bei der Sitzung anwesend:
Urs Pilz, E.C.A. Präsident;
Francesco Mocellin, E.C.A.-Vizepräsident;
Helmut Grosscurth; E.C.A.-Direktor;
Dirk Kuik, E.C.A. Sekretär;
Zsuzsanna Mata, F.M.C. Geschäftsführerin;
Peter Fekete, Direktor des Capital Budapest Circus mit Beata Borsos;
Martin Lacey jr., Alexis Lacey-Krone und Thomas Lacey, Trainer/Circus Krone;
Frank Keller, Circus Krone p.r.;
Tamas Szallay, Verbindungsbeamter für Brüssel;
Suzanne Chipperfield, Trainerin;
Ralf Huppertz, Präsident des VDCU – Verband Deutscher Circusunternehmen;
Klaus Kaulis, Präsident des Verbandes Deutscher Tiertrainer.

ZWECK DIESES TREFFENS:
1) Überblick über die Situation des Zirkus mit Tieren in Europa. Überprüfung der aktuellen Situation für Tiere im Zirkus.
2) Konkrete Initiativen, die in dieser Angelegenheit ergriffen werden sollen.
Präsident Pilz eröffnet die Sitzung und drückt seine Zufriedenheit über die Anzahl der Anwesenden aus und erinnert daran, wie wichtig dieses Thema auch heute noch für den europäischen Zirkus ist.
Francesco Mocellin gibt eine kurze Zusammenfassung der Situation und erinnert an die Ergebnisse der A.W.G. Sitzung vom 17. März 2024.
Er unterstreicht auch, dass wir uns im Moment auf zwei Ziele konzentrieren müssen: a) so lange wie möglich die derzeitige Situation in den Ländern zu erhalten, in denen es noch erlaubt ist, alle Wildtiernummern zu präsentieren und b) die die konkrete Gefahr eines Totalverbots in der Zukunft zu verhindern (einschließlich „leichter“ exotischer und heimischer Tiere).

Francesco Mocellin erinnert daran, dass am Ende des Treffens 2024 der Brief gegen Diskriminierung vorbereitet wurde (siehe die beigefügte Datei). Es könnte hilfreich sein, ihn zu verwenden und zu verbreiten.
Außerdem dürfe man nicht vergessen, dass die Maßnahmen auf nationaler Ebene ergriffen werden müssten, da die EU keine Zuständigkeit in diesem Bereich hat.
Suzanne Chipperfield weist auf die Tatsache hin, dass Pferde, die in der olympischen Dressur und im Wettkampf eingesetzt werden Misshandlungen und Grausamkeiten leiden, während Zirkuspferde ein viel besseres Leben führen. Trotzdem ist es der Zirkus, der immer wieder angeklagt wird.
Auch Zsuzsanna Mata ist der Meinung, dass es notwendig ist, alle Fälle von Tierquälerei aufzuzeigen und dass die nationalen Zirkusverbände und der einzelne Direktor aktiver werden müssen. aktiver sein müssen.
Ralf Huppertz und Klaus Kaulis beschreiben die Situation in Deutschland und die Schwierigkeiten in den Beziehungen zu den Politikern in der Tierfrage. Einmal mehr betonen sie das große Problem der Verbote von Kommunen, die die Zirkustournee praktisch lahmlegen.

Tamas Szallay erwähnte – während der E.C.A.-Vorstandssitzung am Vortag – den Fall der Einladung
zum letzten Zirkusfestival in Monte-Carlo an Frau Nela Riehl, Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Bildung bei der EUP.
Präsident Pilz erklärte, was genau mit dem unhöflichen Verhalten von Nela Riehl geschah, das
während der Vorstellung, als der Elefant von Massimiliano Martini in die Manege kam, plötzlich die „loge princiere“ verließ.

Tamas Szallay erinnert daran, wie wichtig es ist, auf jeden Fall die Verbindungen auf EU-Ebene zu pflegen (der neue Kommissar für Tierschutz ist der Ungar Olivér Várhelyi) und die Gelegenheit, in Brüssel am 8. April in Brüssel den Präsidenten der „Global Humane Society“, Robin Ganzert, zu treffen.
Peter Fekete veranschaulicht – mit Hilfe von Beata Borsos – die Initiativen des Hauptstadt-Zirkus von Budapest.
Zunächst einmal könnte die Herangehensweise an das Problem anders sein als üblich: Es ist wichtig, an die nächsten Generationen zu denken und sich nicht nur darauf zu konzentrieren, die Politiker zu überzeugen. Unser Ziel muss die Gesellschaft sein und die positive Beziehung zwischen Menschen und Tieren im Zirkus aufzeigen.
Der Capital Circus in Budapest hat eine Reihe von Initiativen in dieser Richtung ergriffen: Die wichtigste – sehr originelle und effektiv – ist die Rettungsaktion für streunende Hunde, bei der die Tiere auch von Artisten aus dem Zirkus adoptiert werden.
Martin Lacey jr. teilt allen mit, dass der „Lacey Fund“ und der Circus Krone
erneut das Gerichtsverfahren in Berlin gegen das bundesweite Wildtierverbot im Zirkus gewonnen haben, und das auch er seine ständige Lobbyarbeit – mit der Hilfe von Frank Keller – fortführt, um mit Politikern ins Gespräch zu kommen
Es ist notwendig, sich regelmäßig mit Politikern zu treffen, weil sie sich oft ändern.
Alexis Lacey-Krone und Thomas Lacey berichten über ihre Erfahrungen und sind der Meinung, dass die Menschen immer noch Tiere im Zirkus lieben.
Als ersten konkreten Schritt beschließt die AWG, Martin Lacey jr. um ein kurzes Schulungsvideo zu bitten, das ein Beispiel für perfekte Tierdressur unter dem Motto „Gemeinsam stärker…mit unseren Tieren“ (oder mit Tieren). Dieses Video soll zum nächsten „Weltzirkustag“ am 19. April veröffentlicht werden.
Gegen 12.00 Uhr wird die Veranstaltung beendet.
München, 21. März 2025.

 

 

Jahreshauptversammlung 2025

Am 25. Februar 2025 fand die Jahreshauptversammlung unseres Verbandes wieder im https://www.jaegerhof-malsfeld.de/ statt.
Turnusgemäß standen Neuwahlen des Vorstandes an.
Per Akklamation wurde der gesamte Vorstand wiedergewählt.
Da jedoch unser geschäftsführendes Vorstandsmitglied Antonella Pabst-Dittmann nach über 30-jähriger Amtszeit nicht mehr kandidierte, musste ihre Position neu besetzt werden. Jan Bühring wurde einstimmig in dieses Amt gewählt.
Als besondere Gäste konnten wir die Vorsitzende des Arbeitskreises Zoo und Zirkus der TVT (Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz), Frau Dr. Fietz, sowie ihren Vorgänger, Herrn Dr. Triphaus, begrüßen. Aus Belgien besuchte uns nach vielen Jahren wieder einmal Peter Schmidt-Melenzias.
Bei der Verabschiedung unserer Antonella bedankte sich der erste Vorsitzende Klaus Kaulis für die geleistete Arbeit. Mit nicht enden wollendem Applaus und Standing Ovations dankte die Versammlung unserer Antonella.
Als letzter Tagesordnungspunkt referierten die Zootierpfleger Marlon Kröplin und Jonny Kluth hochinteressant über die Haltung u.a. von Camelidae, Rindern und Ziegen. Tierlehrer Jochen Träger Krenzola berichtete über die Situation der Tiercircusse in der heutigen Zeit.
Diese Vorträge wurden sehr gut angenommen und waren unsere erste Fortbildungsveranstaltung für unsere Mitglieder, deren Teilnahme zur Vorlage bei den Abnahmekontrollen durch die Amtstierärzte von uns bescheinigt wird.
An diesem Tag konnten wir neue Mitglieder verzeichnen: Heidi Spindler (Circus Aramannt), Walter Frank (Circus Bravissimo), Giuliano Frank (Circus Bravissimo), Stefan Nolte (Präsident der Gesellschaft der Circusfreunde in Deutschland), Jonny Kluth und Marlon Kröplin.
Am Vortag fand die Jahreshauptversammlung des VDCU (Verband Deutscher Circusunternehmen) statt.
Nach dem offiziellen Teil der dortigen Versammlung klang der Abend unter musikalischer Begleitung des Vorsitzenden Ralf Huppertz mit einem gemütlichen Beisammensein bis spät in die Nacht aus.
Fazit: Dabei sein sollte eigentlich ein Muss sein und es lohnt sich auf jeden Fall. Also, bis zum nächsten Mal.

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Zirkus ist endlich auch in Deutschland kulturell anerkannt

Pressemitteilung
Zirkus ist Kultur! Endlich auch in Deutschland.
Der „Zirkus als eigenständige Form der Darstellenden Kunst“ wurde heute in das
Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Das haben
die Deutsche UNESCO-Kommission und die Kultusministerkonferenz entschieden.
Den entsprechenden Antrag hatten die deutschen Zirkusverbände in enger Zusammenarbeit eingereicht. Zu diesem neuen Verbandsnetzwerk gehören die European
Circus Association (ECA), der Verband deutscher Circusunternehmen (VDCU) und
der Berufsverband der Tierlehrer, der Bundesverband Zeitgenössischer Zirkus
(BUZZ), die Verbände der Zirkuspädagogik (BAG Zirkuspädagogik und Zirkus-machtstark) sowie Gesellschaft der Circusfreunde. Gemeinsam haben sie es geschafft, dass
im letzten Jahr das Bundesland Nordrhein-Westfalen den Zirkus in sein Landesinventar des Immateriellen Kulturerbes eingetragen und zugleich für die Aufnahme in das
bundesweite Verzeichnis nominiert hat (vgl. www.mkw.nrw/kultur/arbeitsfelder/immaterielles-kulturerbe). Mit der heutigen Entscheidung zählt der Zirkus in all
seinen Formen nun auch bundesweit zum immateriellen Kulturerbe.
In ihrem Antrag betonen die Verbände, dass sich der Zirkus im Laufe seiner 250-jährigen Geschichte stets gewandelt hat. Dabei haben sich unterschiedliche Formen
ausgeprägt, die heute parallel und im gegenseitigen Austausch miteinander existieren. Als letztes Zirkusgebäude in Deutschland steht der Circus Krone-Bau in München. Alle anderen traditionellen Zirkusse sind mit Zelt und Wagen auf Tour und
spielen an wechselnden Orten mit unterschiedlichen Mischungen von Akrobatik,
Tierdressur und Clownerie. Bei kleineren Unternehmen bestreitet manchmal eine
einzige Familie das ganze Programm, bei größeren ist das Ensemble multinational
und multikulturell. Zusätzlich haben sich poetisch/nostalgische (z.B. Roncalli) und
eher laute/schrille Varianten (z.B. Flic Flac) herausgebildet.
Ausgehend von Frankreich hat sich in den letzten Jahren eine Szene des sogenannten Zeitgenössischen Zirkus entwickelt. Sie benutzt Zirkustechniken für thematische
Ausdrucksformen und legt den Schwerpunkt stärker auf eine theatrale Gesamtinszenierung als auf Einzeldarbietungen. Darüber hinaus ist Zirkus ein beliebtes Medium
der pädagogischen Arbeit. Unzählige Kinderzirkusprojekte verbreiten die Idee des
Zirkus und nutzen Zirkustechniken für pädagogische Ziele. Zirkuskunst findet sich
auch in verschiedenen verwandten Kulturformen, etwa in Varietétheatern, DinnerShows oder bei Straßenkünstler:innen. Allen Ausprägungen ist gemeinsam, dass es
im Gegensatz zu anderen darstellenden Künsten nicht in erster Linie um die Interpretation eines vorgefassten Werkes geht, vielmehr um die unmittelbare Präsentation nicht alltäglicher Fähigkeiten und Techniken.
„Wir sind sehr glücklich darüber, dass der Zirkus nun endlich auch in Deutschland als
Kulturerbe anerkannt ist“, sagt Helmut Grosscurth, der Sprecher des Netzwerks der Zirkusverbände in Deutschland.