
Positionspapier des Netzwerks der Zirkusverbände in Deutschland zu Ukraine-Situation

Wieder ein Urteil gegen eine engstirnige Gemeinde.
Auf jeden Fall wurde gestern von den Anwesenden eine Absichtserklärung unterschrieben, einen Dachverband der Zirkusverbände in Deutschland zu gründen, um den Zirkusbereich als Kunst- und Kultursparte zu stärken und die gemeinsamen Forderungen gegenüber der Politik und Öffentlichkeit zu vertreten. Auf jeden Fall bleiben die einzelnen Verbände für sich autark.
Am am 22.7. wurde im Rat der Stadt Bad Mergentheim der Antrag von Bündnis 90/ Die Grünen auf ein Wildtierverbot in Zirkussen abgelehnt.
Sachverhalt: |
Die Verwaltung empfiehlt, den Antrag abzulehnen. Dies ist damit begründet, dass
die in Bad Mergentheim gastierenden Zirkusbetriebe die vom Gesetzgeber geforderten Auflagen hinsichtlich des Tierschutzes einhalten und in der Regel sogar übererfüllen. Die Stadt Bad Mergentheim legt seit langem Wert auf möglichst tierfreundliche Gastspiele von Zirkussen. Bei allen Gastspielen, die ausschließlich von renommierten Zirkusbetrieben durchgeführt wurden, wurde immer eng mit dem Veterinäramt, den Zirkussen und der Stadt |
zusammengearbeitet. Das bedeutet strenge und lückenlose Kontrollen der
Tierhaltung. Gleiches gilt für den Weihnachtscircus. |
Die Verwaltung sieht keine gesetzliche Grundlage die Berufsfreiheit
einzuschränken. Denn letztmalig hat sich der Bundestag im Oktober 2019 mehrheitlich gegen das Wildtierverbot ausgesprochen. Mehrere |
Verwaltungsgerichte haben zudem geurteilt, dass eine Kommune nicht berechtigt
ist, Zirkusaufführungen, bei denen so genannte Wildtiere (faktisch handelt es sich so gut wie ausschließlich um in menschlicher Obhut geborene Tiere) zum Einsatz kommen, zu verbieten. Ein solches Verbot könne nur der Bundesgesetzgeber aussprechen. Der Bund hat jedoch in § 11 Abs. 1 S. 1 Nr. 8d des Tierschutzgesetzes (TierschG) lediglich festgelegt, dass das gewerbliche Vorführen von Tieren in Zirkussen einer behördlichen Erlaubnis bedarf. Falls ein Zirkus eine solche Erlaubnis besitzt, sei auch die Kommune an diese Erlaubnis gebunden. Tierschutzorganisationen und im Tierschutz engagierte Jurist/innen widersprechen. |
Die städtischen Flächen für Zirkusse mit Dressur nicht mehr zur Verfügung zu
stellen, kommt für das Stadtgebiet einem über den gesetzlichen Rahmen hinausgehendem Verbot gleich – und wird von der Verwaltung deshalb ebenfalls abgelehnt. Zieht man die Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt als weiteres Indiz heran, dann sprechen die Zahlen ebenfalls eine eindeutige Sprache. Der Weihnachtscircus hatte bei der Premiere 2018 rund 18.000 Besucher und ein Jahr später 2019 dann 25.100 Besucher. Gegen den Weihnachtscircus protestierten jedes Jahr ca. 50 Personen. |
Wenn von bedeutenden Raubtierlehrern gesprochen wird, fällt in jedem Fall der Name Dieter Farell.
Er zählt zur Garde der begnadeten Tierlehrer, war über viele Jahre in den größten europäischen Häusern erfolgreich engagiert. Seine gemischte Raubtiergruppe hatte Kultstatus. Seine humanen Tierdressuren waren und sind Vorbild für viele Tierlehrer.
Dieter Farell war und ist ein geschickter Geschäftsmann. In Lübeck baute er sich eine Spedition auf, liefert u.a. mit dieser Fleisch – und Fischfutter für Zoos und Zirkusse und gründete nahe Lübeck seinen „Erlebnis – & Tigerpark Dassow“, in dem er noch heute des Öfteren im Zentralkäfig des festen Baus zu erleben ist.
Wir gratulieren unserem Mitglied zu seinem Ehrentag und wünschen ihm noch eine lange, zufriedene Zeit mit und unter seinen geliebten Raubtieren.
In der Nacht zum 20. Juli 2021 verstarb im 91. Lebensjahr unser langjähriges Mitglied, der Tierlehrer und Circusdirektor Gerd Siemoneit- Barum.
1946 verließ Gerd Siemoneit sein Elternhaus und schloss sich dem Circus Williams an, 1948 konnte er eine Anstellung beim Circus Barum bekommen, erst als Requisiteur, später als Tierpfleger, danach als Jockeyreiter. 1952 stand er erstmals als Dompteur in der Manege. Seine Karriere führte zu verschiedenen Zirkussen, seit 1962 arbeitete er mit eigenen Tieren.
Einen größeren Bekanntheitsgrad erhielt er durch die Mitwirkung in Dokumentarfilmen und Fernsehserien wie Jens Claasen und seine Tiere. Er war auch zu Gast bei der Ed Sullivan-Show in den USA. Auch moderierte er mehrere TV-Übertragungen des Internationalen Circusfestivals von Monte Carlo.
1956 heiratete er die Artistin Inge Bielewski, die 1974 starb.
1970 erwarb er das Material des bereits 1968 eingestellten Circus Barum und gründete seinen eigenen Circus Safari. Der Name des Zirkus wurde zuerst in „Barum-Safari“ geändert, später in Circus Barum,.
Nach dem Tod seiner Frau heiratete Gerd Siemoneit 1975 Rosalind Early, eine britische Schauspielerin, Tänzerin und Sängerin, mit der er zwei Kinder hat: Rebecca und Maximilian.
Circus Barum entwickelte sich zu einem Vorzeigeunternehmen. Das Erscheinungsbild, die Seriosität und die exzellenten Programme, in denen seine Raubtierdarbietungen stets der Höhepunkt waren, führten dazu, dass der Circus Barum zu den Spitzenunternehmen in Europa zählte.
2002 trat Gerd Siemoneit zum letzten Mal als Tierlehrer auf.
Am 26. Oktober 2008 stand er das letzte Mal als Zirkusdirektor beim Circus Barum in der Manege und stellte dann den Betrieb des Circus Barum ein.
Unter den vielen Ehrungen die er für seine Arbeit erhielt waren u.a. der Silberne Clown beim weltweit bedeutendsten Circusfestival, dem internationalen Circusfestival von Monte Carlo, das Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland und – 1998 – der Sonderpreis von Monte Carlo für sein Lebenswerk.
Diese nüchterne Aufzählung einiger wichtiger Stationen seines Lebens können Gerd Siemoneit nicht gerecht werden. Wer seinen Lebensweg verfolgen konnte, ihn bei seiner Arbeit erlebte, mit ihm sprechen, mit oder beim ihm arbeiten konnte, dem wird dieser Tage bewusst, welch großer Verlust sein Ableben für alle bedeutet.
Mit Recht meldeten die Medien: „Zirkuslegende Gerd Siemoneit-Barum verstorben“
Gerd Siemoneit-Barum wird für immer einen Ehrenplatz in den Annalen der Circuswelt erhalten.
Am 25. Juni 2021 lehnte der Bundesrat die von Bundesmininsterin Klöckner und dem BMEL vorgelegte Zirkus-Tierschutzverordnung ab.
Folgender Artikel trifft in seiner Beurteilung des Vorganges den Nagel auf den Kopf:
Lesen und Kopf schüttelnd feststellen, was Politiker so alles anstellen können.
http://www.tiere-gehoeren-zum-circus.de/burlage_stars_ohne_manege.pdf
Eine Weinkönigin, die noch nie in einem Zirkus wahr genommen wurde, will dem Zirkus die Seele, sprich Tiere, rauben.